Amalgam ist ein immer noch heiß diskutiertes Thema. Die eine Seite
meint, es wäre hochgiftig, die andere, es würde überhaupt nichts
schaden.
Nichts schaden kann es, darüber einmal
nachzudenken.
Es gibt Menschen, die trotz vieler
Amalgam-Füllungen gesund sind und nicht die geringsten Probleme
damit haben, aber es gibt auch genügend Menschen, bei denen eine
schleichende Intoxikation (Vergiftung) durch das Quecksilber der
Tropfen ist, der das Faß zum Überlaufen bringt.
Falls Sie sich entschlossen haben, oder man Ihnen
geraten hat, Ihre Amalgam-Füllungen entfernen zu lassen, möchte ich
Ihnen einige Informationen mit auf den Weg geben.
Leitsymptome
einer chronischen Amalgamvergiftung können sein:
Allergien
Bauchschmerzen
Energielosigkeit
Kopfschmerzen
Schwindel
nachlassende körperliche Fähigkeiten
Es gibt lange Listen, auf denen aufgezählt ist,
was für Symptome und Erkrankungen eine Amalgam-Vergiftung
hervorrufen kann. Diese Listen sind aber so lang und weitreichend,
daß man immer etwas findet, was einen selber betrifft. Falls Sie
mehr darüber erfahren möchten, sprechen Sie mich bitte an, oder
lesen Sie das eine oder andere Buch, das zu dem Thema erschienen ist
(siehe Literaturhinweise).
Auf jeden Fall sollten Sie darauf achten, daß Sie
sich eine Zahnärztin/einen Zahnarzt Ihres Vertrauens suchen und mit
ihr/ihm die Sanierung der Zähne in Ruhe besprechen.
Dabei sollten folgende Punkte beachtet
werden:
Amalgam nicht während einer Schwangerschaft
entfernen lassen
Warten Sie lieber, bis das Kind da ist und Sie
nicht mehr stillen. Der Organismus wird durch die Amalgamentfernung
schwer belastet und das sollten Sie dem Kind nicht zumuten.
Langsames Ausbohren der Füllung mit viel
Wasserkühlung
Amalgam verdampft schon bei sehr niedrigen
Temperaturen. Diese Dämpfe werden über die Lunge zu einem enorm
hohen Prozentsatz aufgenommen. Langsames Bohren verringert die
Hitzeentstehung.
Auf Frischluftzufuhr achten
Bitten Sie
Ihre Zahnärztin / Ihren Zahnarzt, das Fenster im Behandlungszimmer
für den Zeitraum der Behandlung zu öffnen.
Möglichst große Amalgam-Stücke entfernen
lassen
Achten Sie darauf, keine Stücke zu verschlucken
Absaugen des Speichels und der Amalgamstücke
Dies sollte forciert und sehr sorgfältig gemacht werden.
Nicht mehr als 2-3 Amalgam-Füllungen pro
Jahr entfernen lassen
Wenn Sie mehrere Füllungen sanieren
lassen wollen, nehmen Sie sich genügend Zeit. Mehr als 2-3 Füllunge
pro Jahr würden den Organismus zu sehr belasten. Evtl. können 2
kleinere Füllungen in einer Sitzung entfernt werden.
Eine Pause von mindestens 3 Monaten nach
jeder Amalgam-Entfernung
Die Amalgam-Ausleitung sollte danach
über einen Zeitraum von 3 Monaten durchgeführt werden.
Achten Sie darauf, nicht gleichzeitig Gold-
und Amalgam-Füllungen im Mund zu haben
Diese können
elektrische Spannungen erzeugen.
Provisorium möglichst lange belassen
Besprechen Sie das mit Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt.
Aufbrennkeramik mit Aluminium, Gold- und Kunststoffüllungen mit
Formaldehyd können den Organismus zusätzlich belasten.
Welche Füllung nimmt man dann?
Besprechen
Sie auch das mit Ihrer Zahnärztin/ Ihrem Zahnarzt. Auf Palladium
sollten Sie verzichten, weil es ebenfalls Quecksilber enthält.
Bei Gold achten Sie darauf, daß Sie eine hochgoldhaltige Legierung
bekommen. Mittlerweile gibt es auch sehr stabile Vollkeramikkronen.
Kofferdam
Hierbei handelt es sich um
eine Gummimembran, die die Mundschleimhaut schützen soll. Das
wurde lange Zeit propagiert, aber auf der Membran bleiben immer
Amalgam-Krümelchen liegen, die unter Einfluß der Behandlungsleuchte
schnell verdampfen. Sobald sie sich um nur einen Grad erwärmen,
steigt die Verdampfungsrate um 20 Prozent.
Kauen Sie keine Kaugummis, solange Sie
Amalgam-Füllungen haben
Die Universität Erlangen hat im
Speichel von Amalgamträgern 4,9 Mikrogramm Quecksilber pro Liter
gemessen. Nach zehnminütigem Kaugummikauen kletterten die Werte bis
auf knapp 200 Mikrogramm. Die Trinkwasserverordnung erlaubt einen
maximalen Quecksilbergehalt von einem Mikrogramm pro Liter.
Wenn Sie glauben, auf Amalgam
allergisch zu reagieren, lassen Sie einen Allergie-Test machen. Falls
dieser positiv ausfällt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der
Sanierung.
Ein negativer Allergie-Test bedeutet aber nicht,
daß Amalgam Ihnen nicht schadet.
Wenn Sie keine gesundheitlichen Probleme
haben, sollten Sie sich überlegen, ob Sie eine Amalgam-Entfernung
durchführen lassen wollen, oder diese Füllungen nach und nach
entfernen, wenn sowieso eine neue Füllung fällig ist. Das Entfernen
der Füllung bedeutet immer eine zusätzliche Belastung für den
Körper.
Allerdings kann die Reaktion auf eine chronische
Quecksilberbelastung zu einem plötzlichen Beginn von Beschwerden
führen, auch wenn einem die Amalgamfüllungen bis dahin nichts
auszumachen schienen.
Wenn Sie eine Untersuchung Ihrer persönlichen
Quecksilberbelastung machen lassen wollen, achten Sie darauf, daß
die Werte im Speichel und nicht im Blut gemessen werden.
Beginnen Sie schon einige Zeit (mind. 1 Monat) vor
der Amalgam-Sanierung mit der begleitenden Behandlung, damit
Reaktionen auf die plötzliche Überflutung des Organismus mit
Quecksilber so gut wie möglich abgefangen werden können und die
Leber schon vorher geschützt wird.
Mit einer Entfernung des Amalgams aus den Zähnen
ist es nicht getan. Das Quecksilber lagert sich im Körper an und muß
ausgeleitet werden.
Dafür gibt es verschiedene Methoden, z.B.:
Pflanzen - hier gibt es eine Vielzahl von
Pflanzen, die eine Ausleitung von Quecksilber fördern. Außerdem
kann man den Organismus durch Anregung aller Entgiftungsorgane
zusätzlich unterstützen. Ich bin kein Freund von unüberlegter
Einnahme von Koriander zur Amalgamausleitung. Auch hier gilt der
Grundsatz, daß die Pflanzen zum Menschen passen sollten (s.
Pflanzenheilkunde).
Dies ist meine bevorzugte Ausleitungsmethode.
Biochemische Mittel nach Dr. Schüssler - auch sie
können die Entgiftung unterstützen.
Selen - Selen bindet Quecksilber in einer
unschädlichen Form, hat aber den Nachteil, daß es nicht ausleitet,
sondern diesen gebundenen Selen-Quecksilber-Komplex v.a. in fett- und
eiweißreichen Geweben (z.B. Gehirn) einlagert.
DMPS - als
„Gegengift“ - allerdings aktiviert es Quecksilber sehr
stark, so daß heftige Reaktionen ausgelöst werden können. Außerdem
überbrückt es nicht die Blut-Hirn-Schranke, wie Quecksilber. Dort
„gelagertes“ Quecksilber wird also nicht erreicht. Die
Nebenwirkungen können relativ groß sein. DMPS leitet auch Zink und
Kupfer aus. Meines Erachtens handelt es sich hier um keine
empfehlenswerte Methode.
Weitere Informationen können Sie erhalten bei:
Bundesverband der naturheilkundlich tätigen
Zahnärzte in Deutschland e.V. (BNZ) Von-Grootestraße 30
50968 Köln, Telefon 0221-3761005 Internet www.bnz.de
Internationale Gesellschaft für ganzheitliche
Zahnmedizin (GZM), Seckenheimer Hauptstraße 111, 68239
Mannheim, Telefon 0621476400. Telefonische Auskunftszeit Mo-Fr
8:30-11:30
Literaturhinweise:
Altmann-Brewe,J. Zeitbombe Amalgam
Fischer Verlag ISBN 3-596-13464-1
Ziff, S. Die toxische Zeitbombe
ISBN 3-404-67502-9