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Sonntag, 7. Juli 2019

Amalgam

Amalgam ist ein immer noch heiß diskutiertes Thema. Die eine Seite meint, es wäre hochgiftig, die andere, es würde überhaupt nichts schaden.
Nichts schaden kann es, darüber einmal nachzudenken.

Es gibt Menschen, die trotz vieler Amalgam-Füllungen gesund sind und nicht die geringsten Probleme damit haben, aber es gibt auch genügend Menschen, bei denen eine schleichende Intoxikation (Vergiftung) durch das Quecksilber der Tropfen ist, der das Faß zum Überlaufen bringt.
Falls Sie sich entschlossen haben, oder man Ihnen geraten hat, Ihre Amalgam-Füllungen entfernen zu lassen, möchte ich Ihnen einige Informationen mit auf den Weg geben.
Leitsymptome einer chronischen Amalgamvergiftung können sein:
Allergien
Bauchschmerzen
Energielosigkeit
Kopfschmerzen
Schwindel
nachlassende körperliche Fähigkeiten
Es gibt lange Listen, auf denen aufgezählt ist, was für Symptome und Erkrankungen eine Amalgam-Vergiftung hervorrufen kann. Diese Listen sind aber so lang und weitreichend, daß man immer etwas findet, was einen selber betrifft. Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, sprechen Sie mich bitte an, oder lesen Sie das eine oder andere Buch, das zu dem Thema erschienen ist (siehe Literaturhinweise).
Auf jeden Fall sollten Sie darauf achten, daß Sie sich eine Zahnärztin/einen Zahnarzt Ihres Vertrauens suchen und mit ihr/ihm die Sanierung der Zähne in Ruhe besprechen.

Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:
Amalgam nicht während einer Schwangerschaft entfernen lassen
Warten Sie lieber, bis das Kind da ist und Sie nicht mehr stillen. Der Organismus wird durch die Amalgamentfernung schwer belastet und das sollten Sie dem Kind nicht zumuten.

Langsames Ausbohren der Füllung mit viel Wasserkühlung
Amalgam verdampft schon bei sehr niedrigen Temperaturen. Diese Dämpfe werden über die Lunge zu einem enorm hohen Prozentsatz aufgenommen. Langsames Bohren verringert die Hitzeentstehung.

Auf Frischluftzufuhr achten
Bitten Sie Ihre Zahnärztin / Ihren Zahnarzt, das Fenster im Behandlungszimmer für den Zeitraum der Behandlung zu öffnen.

Möglichst große Amalgam-Stücke entfernen lassen
Achten Sie darauf, keine Stücke zu verschlucken

Absaugen des Speichels und der Amalgamstücke
Dies sollte forciert und sehr sorgfältig gemacht werden.

Nicht mehr als 2-3 Amalgam-Füllungen pro Jahr entfernen lassen
Wenn Sie mehrere Füllungen sanieren lassen wollen, nehmen Sie sich genügend Zeit. Mehr als 2-3 Füllunge pro Jahr würden den Organismus zu sehr belasten. Evtl. können 2 kleinere Füllungen in einer Sitzung entfernt werden.

Eine Pause von mindestens 3 Monaten nach jeder Amalgam-Entfernung
Die Amalgam-Ausleitung sollte danach über einen Zeitraum von 3 Monaten durchgeführt werden.

Achten Sie darauf, nicht gleichzeitig Gold- und Amalgam-Füllungen im Mund zu haben
Diese können elektrische Spannungen erzeugen.

Provisorium möglichst lange belassen
Besprechen Sie das mit Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt. Aufbrennkeramik mit Aluminium, Gold- und Kunststoffüllungen mit Formaldehyd können den Organismus zusätzlich belasten.

Welche Füllung nimmt man dann?
Besprechen Sie auch das mit Ihrer Zahnärztin/ Ihrem Zahnarzt. Auf Palladium sollten Sie verzichten, weil es ebenfalls Quecksilber enthält. Bei Gold achten Sie darauf, daß Sie eine hochgoldhaltige Legierung bekommen. Mittlerweile gibt es auch sehr stabile Vollkeramikkronen.

Kofferdam
Hierbei handelt es sich um eine Gummimembran, die die Mundschleimhaut schützen soll. Das  wurde lange Zeit propagiert, aber auf der Membran bleiben immer Amalgam-Krümelchen liegen, die unter Einfluß der Behandlungsleuchte schnell verdampfen. Sobald sie sich um nur einen Grad erwärmen, steigt die Verdampfungsrate um 20 Prozent.

Kauen Sie keine Kaugummis, solange Sie Amalgam-Füllungen haben
Die Universität Erlangen hat im Speichel von Amalgamträgern 4,9 Mikrogramm Quecksilber pro Liter gemessen. Nach zehnminütigem Kaugummikauen kletterten die Werte bis auf knapp 200 Mikrogramm. Die Trinkwasserverordnung erlaubt einen maximalen Quecksilbergehalt von einem Mikrogramm pro Liter.

Wenn Sie glauben, auf Amalgam allergisch zu reagieren, lassen Sie einen Allergie-Test machen. Falls dieser positiv ausfällt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Sanierung.
Ein negativer Allergie-Test bedeutet aber nicht, daß Amalgam Ihnen nicht schadet.

Wenn Sie keine gesundheitlichen Probleme haben, sollten Sie sich überlegen, ob Sie eine Amalgam-Entfernung durchführen lassen wollen, oder diese Füllungen nach und nach entfernen, wenn sowieso eine neue Füllung fällig ist. Das Entfernen der Füllung bedeutet immer eine zusätzliche Belastung für den Körper.
Allerdings kann die Reaktion auf eine chronische Quecksilberbelastung zu einem plötzlichen Beginn von Beschwerden führen, auch wenn einem die Amalgamfüllungen bis dahin nichts auszumachen schienen.
Wenn Sie eine Untersuchung Ihrer persönlichen Quecksilberbelastung machen lassen wollen, achten Sie darauf, daß die Werte im Speichel und nicht im Blut gemessen werden.
Beginnen Sie schon einige Zeit (mind. 1 Monat) vor der Amalgam-Sanierung mit der begleitenden Behandlung, damit Reaktionen auf die plötzliche Überflutung des Organismus mit Quecksilber so gut wie möglich abgefangen werden können und die Leber schon vorher geschützt wird.
       
Mit einer Entfernung des Amalgams aus den Zähnen ist es nicht getan. Das Quecksilber lagert sich im Körper an und muß ausgeleitet werden.
Dafür gibt es verschiedene Methoden, z.B.:
Pflanzen - hier gibt es eine Vielzahl von Pflanzen, die eine Ausleitung von Quecksilber fördern. Außerdem kann man den Organismus durch Anregung aller Entgiftungsorgane zusätzlich unterstützen. Ich bin kein Freund von unüberlegter Einnahme von Koriander zur Amalgamausleitung. Auch hier gilt der Grundsatz, daß die Pflanzen zum Menschen passen sollten (s. Pflanzenheilkunde). Dies ist meine bevorzugte Ausleitungsmethode.
Biochemische Mittel nach Dr. Schüssler - auch sie können die Entgiftung unterstützen.
Selen - Selen bindet Quecksilber in einer unschädlichen Form, hat aber den Nachteil, daß es nicht ausleitet, sondern diesen gebundenen Selen-Quecksilber-Komplex v.a. in fett- und eiweißreichen Geweben (z.B. Gehirn) einlagert.
DMPS - als „Gegengift“ - allerdings  aktiviert es Quecksilber sehr stark, so daß heftige Reaktionen ausgelöst werden können. Außerdem überbrückt es nicht die Blut-Hirn-Schranke, wie Quecksilber. Dort „gelagertes“ Quecksilber wird also nicht erreicht. Die Nebenwirkungen können relativ groß sein. DMPS leitet auch Zink und Kupfer aus. Meines Erachtens handelt es sich hier um keine empfehlenswerte Methode.
 
Weitere Informationen können Sie erhalten bei:
Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland e.V. (BNZ)  Von-Grootestraße 30  50968 Köln, Telefon 0221-3761005   Internet www.bnz.de
Internationale Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin  (GZM), Seckenheimer Hauptstraße 111, 68239 Mannheim, Telefon 0621476400. Telefonische Auskunftszeit Mo-Fr  8:30-11:30
 
Literaturhinweise:
Altmann-Brewe,J.  Zeitbombe Amalgam  Fischer Verlag   ISBN 3-596-13464-1
Ziff, S.  Die toxische Zeitbombe   ISBN 3-404-67502-9

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